Jahrestreffen der Stiftung am 09. Sep. 2020 - Die Welt für Kinder größer machen

Preisverleihung anlässlich des 10jährigen Jubiläums der Deutschen KindergeldStiftung

„Ohne Sie gäbe es keinen zu Grund heute doch zu feiern“ mit diesen Worten eröffnete Andreas Hüchting, Stiftungsratsmitglied und Mitgründer der Deutschen KindergeldStiftung Bremen die wohl denkwürdigste Preisverleihung in der 10jährigen Geschichte der Stiftung. Denn, die große Feier aus Anlass des Jubiläums, musste wie so vieles in diesen Tagen abgesagt werden. Der Jubiläumspreis selbst, wenige Tage vor dem coronabedingten Lockdown noch ausgeschrieben, der sollte nach dem Willen des fünfköpfigen Stiftungsrats an die Vereine vergeben werden, damit sie die tollen Projekte mit Kindern und Jugendlichen gerade in diesen Zeiten auch starten können.

Für alle die nicht dabei sein konnten: es ist ein Film entstanden (ca 30 Min.), die Tonqualität bitten wir zu entschuldigen. Den Film können Sie auf unserem Vimeo Kanal ansehen:
Jahrestreffen 2020 im Theater 11 in Bremen

Im Mittelpunkt des Abends also standen die fünf ausgezeichneten Projekte. Insgesamt 62 Bewerbungen hatte die Stiftung erhalten, die Auswahl ist schließlich auf diese Projekte gefallen:

1. Jubiläumssonderpreis (30.000,- aufgeteilt in 3 Jahre je 10.000,- €) an das Bremer Literaturhaus (virt.) e.V. in Kooperation mit der Oberschule in den Sandwehen für das Projekt "Das fliegende Klassenzimmer"

2. 5000,- € an das Bürgerhaus Hemelingen e.V. für das Projekt "Trau Dich"

3. 5000,- € an das Kinder- und Jugendhaus Ratze der Naturfreundejugend Bremen in Walle

4. 5000,- € an den Verein Ökologiestation e.V. in Bremen Schönebeck für das Projekt "Dünen-Kinder erleben die Natur"

5. 5000,- € an den Verein Rückenwind für Leher Kinder e.V. aus Bremerhaven für das Projekt "Mit Kopf und Hand"

Und so haben die Stiftungsratsmitglieder die Projekte bei der Preisverleihung vorgestellt:

Der Hauptpreis, in Höhe von 30.000,- € verteilt auf drei Jahre, geht an „Das fliegende Klassenzimmer“, ein Projekt des Bremer Literaturhauses in Kooperation mit der Oberschule in den Sandwehen in Bremen Lüssum. „Das fliegende Klassenzimmer ist eigentlich kein Projekt“, so Stiftungsratsmitglied und Projektpate Bertold Frick, „sondern eine Schulphilosophie. Wir freuen uns, dass wir das große und in Teilen auch freiwillige Engagement des Kollegiums mit dem Preis unterstützen können.“ In der Schule mit lebendiger Lesekultur wird Literatur in allen Jahrgangsstufen von der 5. bis zur 10 Klasse gelebt. Ob Lesegarten, Poetry Slam, Radiofeatures oder Schreibwerkstätten, die ganze Schule atmet Literatur. Heike Müller vom Bremer Literaturhaus und Andrea Merrath von der Oberschule zeigen sich strahlend und überglücklich über den Motivationsschub, der dieser Preis auch ist.

Vier weitere Jubiläumspreise, dotiert mit je 5.000,- € werden im Laufe des Abends übergeben.

Wietje Pawelek-Golinski, in ihren Worten „das Küken in der Vorstandsrunde der Stiftung“, etwa zeigt ganz plastisch, was das Projekt „Trau Dich“ im Bürgerhaus Hemelingen bewirken kann. Das Ferienprojekt für Kinder, die nicht in Urlaub fahren können, möchte bei Kindern den Glauben an sich selbst wecken, das Besonderen aus den Kindern locken und herauskitzeln, was in ihnen steckt. Eine Woche lang tanzen, singen oder probieren Kinder Kunststücke bis zum großen Auftritt vor Publikum. „Trau Dich versucht Supermannkräfte aus den Kindern zu wecken“, so beschreibt es Wietje Pawelek-Golinski kurz und fliegt im selbstgenähten Superman-Kostüm über die Bühne. Johannes Krauth, Organisator und Erfinder von „Trau Dich“ ist sprachlos, so anschaulich hat wohl noch niemand beschrieben, was in seinem Projekt passiert.

Stiftungsratsmitglied Hubertus Plümpe hat sich bei einem Besuch gleich selbst von „seinem“ Projekt überzeugt. In einem ehemaligen Waschhaus im Hinterhof einer Siedlung in Walle gelegen, finden sich in einer Art Villa Kunterbunt „das Kinder- und Jugendhaus „Ratze“:  eine Krippen- und Kita-Gruppe, ein offener Hort und ein Jugendtreff. Eigentlich aber ist die Ratze, wie das Haus liebevoll von allen genannt wird, ein Treffpunkt für alle Bewohner der Siedlung zwischen 1 und 80. Eine Anlaufstelle für kleine und große Sorgen, ein Hort der Ideen und Hilfen, eine Art Kümmerer-Institution für nahezu alles. Essen spielt dort eine wichtige Rolle, denn das gemeinsame Essen zu unterschiedlichen Zeitpunkten ist Ausgangspunkt von wilden Plänen und konkreter Unterstützung. „Ich wäre gern früher bei Ihnen gewesen“, so Hubertus Plümpe, „es gibt wenig Institutionen, die so schwellenlos funktionieren“. Sophie Schleinitz und Nicole Siemers verkörpern die Kultur des Hauses und freuen sich über die Unterstützung der Stiftung: „Gut, dass es Sie gibt“. Gut, dass es die Ratze gibt, sagen wir.

Auch Gert Warneke, Senior des Stiftungsrats, ist zu „seinem“ Projekt, zur Ökologiestation in Bremen-Schönebeck gereist. Birgitt Pfeiffer, Mitarbeiterin der Stiftung, die stellvertretend für ihn die Auszeichnung übernimmt, freut sich, „dass wir diese wertvolle Arbeit nun unterstützen können. Denn auf 20 ha wunderschönstem Land hat sich die Ökologiestation der Umweltbildung verschrieben. Täglich wuseln Kindern im Wildblumengarten, den Streuobstwiesen und am Bach entlang und entdecken die Natur. Eindrücklich schildert Martina Schnaidt, dass manche Kinder keine oder wenig Naturerfahrungen machen, und sogar Ängste entwickeln.  Aus diesem Grund haben sie das Projekt „Dünen-Kinder entdecken die Natur“ aus der Taufe gehoben, bei dem Vorschulkinder aus Grohn, die ihre Wohnung oft nur für den Kita-Besuch verlassen, mit angeleiteten Naturerlebnistage mit der Natur vertraut gemacht werden und durch positive Erlebnisse ihre Scheu vor der Natur verlieren.

Die Deutsche KindergeldStiftung Bremen fördert natürlich auch Projekte aus Bremerhaven und so wollte auch ein Jubiläumspreis nach Bremerhaven. Genauer gesagt an den Verein Rückenwind für Leher Kinder, der im Goethequartier seit 17 Jahren ein offenes Haus für Kinder geschaffen hat. „Beeindruckt hat uns bei dieser Bewerbung, der wohl detaillierteste Kostenplan, den die Stiftung je gesehen hat“ so Andreas Hüchting, Pate für das Projekt „Mit Kopf und Hand“. Hinter dem Kostenplan steht Sven Becker, Mitarbeiter des Hauses und fachkundiger Bank-Architekt. Im Rückenwind-Garten soll nämlich eine fest installierte Bank entstehen, natürlich selbst gebaut von den Rückenwind-Kindern und dokumentiert in der hauseigenen Zeitung. Für Beides ist also Kopf und Hand gefragt, die nötige Finanzierung auch, die sichert der Jubiläumspreis!

Die kleinste Preisverleihung, die die Welt je gesehen hat, geht mit einem kleinen Umtrunk auf Abstand zu Ende. Glückliche Preisträger, glückliche Stiftungsratsmitglieder gehen aber nicht auseinander, ohne ein großes DANKE zu sagen. Danke an alle Spenderinnen und Spender, allen voran allen die Kindergeldspender, die sich durch ihre monatlichen Spenden solidarisch zeigen mit denen, die nicht auf der Sonnenseite geboren wurden und so Projekte ermöglichen, die Kindern und Jugendlichen zu einem mehr an Chancengerechtigkeit verhelfen.

Im Anschluss finden Sie noch Fotoimpressionen des Abends. Vielen Dank an Michael Gielen, der diese erstellt hatte.

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